23Sept
2019

Kragga Kamma Game Reserve

Lange ist es her seit meinem letzten Blogeintrag. Ich möchte mich auch für die großen Zeitlücken zwischen meinen Beiträgen entschuldigen, da ich weiß, dass diese Plattform für manche die einzige Quelle ist, Informationen zu meinem Freiwilligendienst zu erfahren. Wir versuchen hier unsere Freizeit so variationsreich zu gestalten wie möglich und neben den ganzen spaßigen Aktivitäten kommen da natürlich auch ganz normale Alltagsaktivitäten hinzu - Einkaufen, Wäsche zum Waschsalon bringen, ins Fitnessstudio gehen etc. Da fehlt einem dann manchmal die Ruhe, um einen langen Text zu schreiben...;-)

Aber ich plane in den nächsten 14 Tagen einen Beitrag zu den Spenden, die ich für KulturLife sammle, und dem Township sowie der Arbeit mit den Kindern zu veröffentlichen.

In den letzten 1,5 Monaten ist sehr viel passiert, manchmal auch ganz kleine Sachen, die man gar nicht alle aufschreiben kann, aber trotzdem einen Impakt auf einen haben. So zum Beispiel, dass relativ viele Personen neu angereist und auch wieder abgereist sind und man sich jedes mal wieder auf neue Leute einstellen muss und dementsprechend Freunden auf Wiedersehen sagen muss. Scheint keine große Sache zu sein, ist aber trotzdem nicht immer ganz einfach. Auch die Währung ist hier anders - es wird mit Rand bezahlt. 16 Rand entsprechen ungefähr einem Euro und ab 10 Rand wird hier nur noch mit Scheinen bezahlt, weshalb man sich manchmal ganz reich fühlt, auch wenn man nur drei Euro in der Tasche hat...;-)

Eine andere Sache, die mir hier in der letzten Zeit aufgefallen ist, ist, dass es hier sowas wie die "afrikanische Zeit" gibt. Um dies genauer zu erklären, versuche ich es mal so: Jeder der mich schon länger kennt, weiß, dass ich generell (fast) immer zu spät komme - egal, ob ich mich beeile oder nicht (ich bin nicht stolz drauf...). Aber hier in Südafrika bin ich immer pünktlich und ich denke, dass erklärt das Prinzip der "afrikanischen Zeit" ganz gut. 😀 Wenn es heißt, wir fangen um 9:00 Uhr an, kann man schon mal davon ausgehen, dass man ab 9:30 Uhr anfängt darüber nachzudenken mal loszulegen... Oder es heißt wir holen euch um 8:20 Uhr ab, dabei sitzt man erst um viertel vor neun im Auto... (es ist vielleicht ein ganz klein bisschen übertrieben, aber ich denke, ihr wisst was ich meine).

Wie gesagt, so kleine alltägliche Sachen, die trotzdem anders sind, als zu Hause.

Was unsere Freizeitbeschäftigungen angeht, möchte ich sagen, dass diese unter der Woche eher schmal ausfallen, da wir halt meistens so gegen 16 Uhr/16:30 Uhr von der Arbeit zurück kommen und es zwei Stunden später dunkel wird und man sich dann nicht mehr ganz so frei bewegen kann. Deshalb gehen ein paar Mädchen und ich meistens in ein Cafe und holen uns einen Kaffee und verbinden das mit anschließendem Einkaufen. Oder wir gehen am Strand spazieren (wir wohnen 5 Minuten vom Strand entfernt und ich kann den Indischen Ozean aus meinem Zimmer sehen), schlendern die Strandpromenade entlang und holen uns einen Frozen Yoghurt. Jeden Dienstag ist hier in einem nahegelegenem Lokal Karaoke Night, was dann auch mal ganz lustig sein kann...;-)

Am Wochenende planen wir dann etwas größere Aktivitäten, wie etwa Wanderungen durch Naturreservate, Besuche bei Tierauffangstationen (Pinguine zum Beispiel) oder wir gehen ins Kino (ein Kinobesuch kostet hier 80 Rand). Um auf den Titel dieses Beitrages einzugehen: Ich, Jette, eine andere Deutsche und ein Junge aus England waren am Sonntag im Kragga Kamma Game Reserve, welcher wie ein Mini Nationalpark gestaltet ist. Der Park liegt etwas außerhalb von P.E. und wir haben eine zweistündige Tour in einem großen Geländewagen gebucht (man merke an, dieser war von den Seiten offen und hatte lediglich eine Plane als Dach). Abgesehen davon, dass wir wirklich viele Tiere gesehen haben (Zebras, Giraffen, Nashörner, Pumbas (?), Antilopen, Löwen, Geparde und und und) und unser Safariführer auch wirklich interessante Informationen erzählt hat, hat es drei Stunden am Stück in Strömen geregnet. Und wenn ich sage Regen, dann meine ich keinen Pieselregen, der in Hamburg ständig fällt, nein, ich meine Hardcore Regen, der es einem nicht möglich gemacht hat, mehr als drei Meter weit zu gucken. P.E. hat durchschnittlich 6 Regentage im September und an dem Tag, wo wir eine Safari gemacht haben, musste es natürlich regnen.

Also um es abzukürzen: es hat genau 5 Minuten gedauert und ich war bis auf die Knochen durchnässt. Wir werden deshalb die Safari im Sommer nochmal wiederholen....

Ich wünsche jedem eine schöne Woche und bis zum nächsten Beitrag :-)

Kragga Kamma